2009 bis 2011 - Der neue Bezirk Hamburg-Ost und ein Blick in die Vergangenheit

Nach den Kriegs- und Nachkriegsjahren hatten sich die Lebensbedingungen schnell verbessert. Es gab genug Arbeit und der Wohlstand breitete sich aus. Aber es zeigten sich auch Tendenzen, die gewaltige soziologische Veränderungen mit sich bringen sollten.  Neben den gesellschaftlichen Umbrüchen warf auch der demografische Wandel seine Schatten voraus. Die geburtenstarken Jahrgänge Ende der Fünfziger und zu Beginn der sechziger Jahre setzten sich nicht fort. Diese Entwicklungen hatten auch Auswirkungen auf die Gemeinden in Hamburg-Ost, denn das starke Wachstum in den Gemeinden hielt nicht an und mit dem Jahrtausendwechsel nahm die Zahl der Gottesdienstbesucher ab.

Diesen „Zeichen der Zeit“ musste sich die Leitung der Kirche stellen und so begannen schon früh Überlegungen, die von zahllosen Gebeten begleitet wurden und zu Umstrukturierungen und zur Auflösung von Gemeinden führten.

Die 12 Gemeinden im Bezirk Hamburg-Ost im Jahr 2009 und die Veränderungen der Folgejahre:

  • Bergedorf (gegründet 1903)
  • Billstedt (gegründet 1926, geschlossen 2009)
  • Billwerder (gegründet 1954, geschlossen 2012)
  • Büchen (gegründet 1947, geschlossen 2012)
  • Geesthacht (gegründet 1936)
  • Glinde (gegründet 1946)
  • Jenfeld (gegründet 1923, geschlossen 2012)
  • Lauenburg (gegründet 1925)
  • Lohbrügge (gegründet 1954, geschlossen 2009)
  • Reinbek (gegründet 1951)
  • Trittau (gegründet 1905)
  • Schwarzenbek (gegründet 1925)

Als erste Gemeinde aus dem Bezirk Hamburg-Ost wurde im Jahr 2009 die Gemeinde Hamburg-Lohbrügge geschlossen. Das war für die Geschwister nicht einfach zu verkraften, zumal "ihr" Kirchengebäude erst im Jahre 1985 geweiht worden war. 

 

Die Gemeinden Barmbek, Borgfelde und Rahlstedt wechseln in den Bezirk Hamburg-Ost

Im Jahre 2009 fand aber eine noch viel größere Veränderung mit der Neugestaltung der Hamburger Bezirke statt. Bis 2009 gab es fünf Hamburger Bezirke: Hamburg-Nord, -Mitte, -West, -Ost und -Süd. Die bereits erwähnten Entwicklungen machten eine Umstrukturierung unabwendbar und so wurde im April 2009 der Bezirk Hamburg-Nord aufgelöst. Die Gemeinden wurden auf die Bezirke Lübeck, Hamburg-Mitte und Hamburg-Ost verteilt. 

Aus dem Bezirk Hamburg-Mitte wurde die Gemeinde Borgfelde in den Bezirk Hamburg-Ost eingegliedert und der Bezirk Hamburg-Mitte wurde umbenannt in Hamburg-Nord. Gleichzeitig wurde die Gemeinde Billstedt geschlossen und die meisten Geschwister besuchten ab diesem Zeitpunkt die Gottesdienste in Borgfelde. 

Außerdem wurden die Gemeinden Barmbek und Rahlstedt aus dem Bezirk Hamburg-Nord herausgelöst und gingen ebenfalls in den Bezirk Hamburg-Ost über.

Auszug aus dem Gespräch mit den Bezirksältesten i. R. Bodo Eggers und Jürgen Spranger

 

In der Gemeinde Borgfelde fanden bereits seit 1854 Gottesdienste statt. Nach der Trennung von der Katholisch-Apostolischen Gemeinschaft im Jahre 1863 wurde sie als erste Gemeinde der Neuapostolischen Kirche weitergeführt.  Ein Artikel aus NAC today über Apostel Schwarz beleuchtet diese Zeit und einige Hintergründe. Link zum Artikel

Das heutige imposante achteckige Kirchengebäude wurde am 12. November 1978 von Bezirksapostel Günter Knobloch geweiht.

Weitere Informationen liefert die Chronik der Gemeinde Borgfelde.

 

Der erste Gottesdienst der Gemeinde Barmbek fand im Dezember 1909 in der Hansdorferstraße statt. Auf den Trümmerfeldern des 2. Weltkrieges wurde in den Jahren 1951 und 1952 in der Schwalbenstraße 2 das heutige Kirchengebäude erbaut. Das Gebäude ist in einer besonderen Backstein-Architektur errichtet und steht unter dem Ensembleschutz der Freien und Hansestadt Hamburg.  

In der Kirche Barmbek befand sich im Souterrain eine Wohnung, die über viele Jahre von Geschwistern als Wohnsitz genutzt wurde. Im Interview gibt Elke Meyer, geb. Igelhaut Einblick in den Alltag ihrer Familie, die dort wohnte. Link zum Interview mit Schwester Elke Meyer

Im Laufe der Zeit haben einige Mitglieder der umliegenden ehemaligen Gemeinden wie Mundsburg, Uhlenhorst und Winterhude, die mangels eigener Kirchengebäude geschlossen wurden, in der Gemeinde Hamburg-Barmbek eine neue Heimat gefunden. Sie sind heute ein wichtiger Bestandteil der Gemeinde Barmbek.

Ausführliche Informationen zur Geschichte der Gemeinde Barmbek bietet die Chronik (siehe nebenstehendes PDF).

 

In den 1920er Jahren erhielten Amtsträger der Gemeinden Wandsbek und Borgfelde den Auftrag in Rahlstedt eine Gemeinde zu gründen. Die ersten Gottesdienste fanden 1923 in einem Wohnraum der neuapostolischen Familie Heuser in der Wandsbeker Straße (heute Rahlstedter Straße) statt, einem einstigen „Kaiserlichen Postamt“.

Am 29. März 1968 wurde das heutige Kirchengebäude von Bischof Wittke geweiht. In der Presse wurde die gelungene Verbindung von Baukunst und Natur mit der Überschrift „Ein Gotteshaus im Grünen“ gewürdigt. Eine Kurzchronik der Gemeinde Rahlstedt ist im Internetauftritt der Gemeinde zu finden. Link zur Kurzchronik

In dieser Zeit des Umbruchs übernahm vom 26. Oktober 2008 bis zum 30. April 2009 noch einmal Bischof Wolfgang Novicic die Leitung des Bezirkes, bevor am 1. Mai 2009 der Bezirksälteste Jürgen Spranger Bezirksvorsteher von Hamburg-Ost wurde.

Bereits seit 1996 war er als Bezirksvorsteher für den Bezirk Hamburg-Nord tätig, wo er auch Vorsteher der Gemeinde Barmbek war.

Eine Zeit, die für die Geschwister, wie für die sie betreuenden Amtsbrüder große Herausforderungen mit sich brachte, wie der Ausschnitt aus einem Interview mit den beiden ehemaligen Bezirksvorstehern Bodo Eggers und Jürgen Spranger zeigt.

 

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