Die Mission

Unter dem Begriff „Missionsarbeit“ fielen alle Bestrebungen den Neuapostolischen Glauben Mitmenschen näher zu bringen. Stammapostel Urwyler gab in den 80er Jahren den Anstoß diese Arbeit auszuweiten und so weiteten sich auch im Norden diese Aktivitäten aus.  

Die Mission in Hamburg

Dies geschah nicht nur im Ausland, auch „vor der Tür“ wurden viele Missionsstationen gegründet und über viele Jahre mit viel Einsatz hauptsächlich durch Amtsbrüder und Chorsänger:innen betrieben. Viele Menschen konnten so den Neuapostolischen Glauben kennenlernen.

Bereits Anfang der siebziger Jahre gab die Welle von zugewanderten Arbeitskräften hierzu die Möglichkeit. Eine Anzahl portugisiescher Familien zog in den Osten von Hamburg. Bereits im Juli 1972 wurde der erste Gottesdienst speziell für diese Gruppe in deren Heimatsprache gehalten. Hamburg-Ost konnte sich glücklich schätzen, in dem damaligen Bezirksevangelisten und späteren Bezirksältesten Ralph Blöcker – dem Enkel des Apostels Edmund Blöcker - einen fließend portugiesisch sprechenden Amtsträger zu haben.

 

Die Mission in Nordeuropa

Seit vielen Jahrzehnten gehören die in den nordeuropäischen Ländern wohnenden Geschwister zur Gebietskirche Hamburg. Während die Gemeinden in Dänemark und Schweden bereits auf eine lange Tradition zurückblicken können, wurden in den Ländern Finnland und Norwegen die Missionsarbeit neu aufgebaut. Mit einem denkwürdigen Aufruf legte Bezirksapostel Weinmann 1976 den Grundstein hierzu.

Auch im Bezirk Hamburg-Ost bereiteten sich etliche Amtsträger und vorwiegend jugendliche Gemeindemitglieder in Chorproben und Sprachkursen auf die Arbeit in den verschiedenen Ländern des Nordens vor.

Die ersten Reisen führten wenig später mit dem Schiff nach Finnland in die Städte Helsinki und Turku. Kurz darauf begann die Missionstätigkeit in Norwegen. Unter Einsatz von Urlaubstagen und in der Anfangszeit auch mit finanzieller Beteiligung an den Reisekosten setzten sich über viele Jahre hin etliche Amtsträger und Geschwister für die Arbeit im Norden Europas ein.

Die Gemeinden in Norwegen und Finnland standen viele Jahre unter der Pflege zweier Bezirksvorsteher, die aus dem Bezirk Hamburg-Ost stammen. Es sind dies der Hirte Helmut Kornblum für Finnland (vormals Vorsteher der Gemeinde Trittau) und der Hirte Siegmar Ziemer für Norwegen (vormals Priester in der Gemeinde Bergedorf). Auf Wunsch des Bezirksapostels Knobloch hatten beide Amtsträger ihren Wohnsitz mit ihren Familien nach Norwegen bzw. Finnland verlegt. Hirte Kornblum lebt mit seiner Familie auch in seinem Ruhestand noch in Finnland und Hirte Ziemer ist mit seiner Frau wieder in seine Heimatgemeinde Bergedorf zurückgezogen.

 

Die Mission in Russland

Im Jahr 1988 besuchte Stammapostel Fehr die Gemeinde Stockholm und legte dem Gottesdienst das Wort aus 1. Mose 49, 22 zugrunde:

„Josef wird wachsen, er wird wachsen wie ein Baum an der Quelle, dass die Zweige emporsteigen über die Mauer.“

Damals ahnte noch niemand, dass die unter dem Begriff „Perestroika“ begonnenen politischen Veränderungen in der damaligen UdSSR am 9. November 1989 unter anderem zum Fall der Berliner Mauer führen würden. Die politische Führung Russlands gestattete seit 1990 im gewissen Rahmen die freie Religionsausübung.

Damit stand das Tor zur Missionsarbeit in diesem Land offen. Der Apostelbezirk Hamburg erhielt von Stammapostel Fehr das Gebiet asiatischer Ural zugewiesen, welches sich von Jekaterinburg bis an das Polarmeer nach Workuta erstreckt. Die gewaltigen geografischen Entfernungen, die klimatischen Bedingungen sowie die materiellen Verhältnisse auf den Reisen und vor Ort stellten die Ämter – neben den sprachlichen Problemen – vor eine große Herausforderung.

Als besonders hilfreich hat es sich dabei erwiesen, dass der Evangelist i. R. Wolfgang Weber (Vorsteher der Gemeinde Bergedorf, später Lauenburg) die russische Sprache beherrschte. Im Verlauf von mehr als zehn Jahren sind aus der Tätigkeit etliche Gemeinden erwachsen, die ab 2005 von Bezirksapostelhelfer Bezgans (Wladiwostok) betreut werden.